Das Kölner Fort X im äußeren Grüngürtel

Mit freundlicher Genehmigung durch die AFK.

Um 1878 erbaut, gehörte Fort X zu den vier rechtsrheinischen Forts des Kölner Festungsringes.
Diese bildeten den III. abschnitt von insgesamt vier Verteidigungsabschnitten.
Bereits 1887 bis 1891 wurde es Aufgrund der Brisanzgranatenkrise modernisiert und verstärkt, indem man die Decken der Kehl- und Spitzenkaserne mit einem Sandpolster
Von 1 Meter sowie einer Stampfbetonschicht von 1,20 Meter verstärkte, den Grabenkoffer der Spitzgrabenwehr beseitigte und die Verteidigung in die äußere Grabenmauer, die Konterescarpe, verlegte.
Die Zugänge der Schultergrabenwehren wurden ebenfalls verstärkt und erhielten jeweils einen gepanzerten Wachtturm, welche durch eine 4 Meter starke Betonschicht gepanzert wurden, da diese Bereiche zu den Kampfräumen zählten.
Die Forts wurden um 1907 nochmals modernisiert um sie der neuesten Waffentechnik
anzupassen.

Mit freundlicher Genehmigung durch die AFK

Nachdem im Kriegsverlauf 1914 die belgische Festung Lüttich eingenommen war und Köln
somit durch einen eventuellen französischen Gegenangriff nicht mehr bedroht war, wurden die Kölner Forts desarmiert und die schweren Waffen an die verschiedenen Fronten verbracht, von wie sie nicht mehr zurück kehrten.
Nach dem verlorenen ersten Weltkrieg wurde Köln zunächst von britischen Truppen besetzt, die Forts lagen verwaist. Mit Inkrafttreten des Versailler Vertrages begann man ab 1920 mit der Schleifung der Kölner Forts, sie mussten militärisch gesehen zerstört werden.
Im Falle von Fort X wurden diese Teilzerstörungen 1922 durchgeführt.
Der damalige Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer hatte die Idee, den Festungsgürtel in schöne Parklandschaften zu verwandeln und die stadtseitigen Kehlkasernen als Freiluftbäder, Sportstätten oder Gartenschulen zivil zu nutzen.
In zähen Verhandlungen mit den Alliierten konnte er sie von seinem Plan überzeugen und es entstand der heutige Kölner Grüngürtel .
Seit dieser Zeit also liegt die Kehlkaserne von Fort X in einen Park eingebettet am Rand der Merheimer Heide. Das Parkgelände des Vingster Rodelberges wurde nach dem letzten Krieg umgestaltet, da man hier den rechtsrheinischen Trümmerschutt abkippte und anschließend neu bepflanzte. Hinter der Ostheimer Strasse findet sich dann wieder die ursprüngliche Parkgestaltung bis zum Gremberger Wäldchen wieder.


Während des 2. Weltkrieges wurde Fort X zum Teil von der Luftwaffe als Materiallager benutzt und darüber hinaus von der Zivilbevölkerung bei Bombenangriffen als Luftschutzbunker eingerichtet.
Unter anderem wurde vor dem Krieg von Kindern der benachbarten Siedlung die Defensionsgalerie der Conterescarpe des linken Schultergrabens beim spielen freigelegt, das durften die Erwachsenen natürlich nicht wissen, sonst hätte es eine tracht Prügel gegeben, jedoch als die ersten Bomben fielen und die Jungs dann "ihr Geheimnis" preisgaben, waren die Eltern und Nachbarn heilfroh, einen eigenen Bunker zu haben!
Übrigens: In dem linken Schultergraben (Seitengraben), also der in Richtung Autobahn ist noch ein alter Gang erhalten. Kinder aus der Siedlung nebenan hatten dort vor dem Krieg immer gespielt und ihn per Zufall freigegraben. Er befindet sich am Fuß des Hanges, also dort wo der Graben bis oben zugeschüttet wurde.
Nachdem dann die ersten Bomben fielen, beichteten die Jungs das ihren Vätern, die sehr froh waren, nun für ihre Familien einen bombensicheren Bunker zu haben. Nach dem Krieg haben die Väter den Zugang dann mit Gartenabfällen zugeschüttet, dort werden sinnigerweise heute immer noch die Gartenabfälle von denen abgekippt.
Der Mann, der mir das vorigen Monat sagte, ist dort aufgewachsen und wohnt jetzt in der Siedlung jenseits der Olpener Strasse, "Merheimer Heide". Er meinte, wenn man da 3 Stunden gräbt, ist der Gang wieder offen, so viel Gartenabfälle würden da gar nicht drauf sein.
Er meinte übrigens, der Gang wäre sehr lang gewesen, der führe einmal rund ums Fort und da zweigten noch andere Gänge ab
.

Seit vielen Jahren wird Fort X von verschiedenen Karnevalsvereinen "friedlich" genutzt, die diese Anlage in vielen freiwilligen Arbeitsstunden vorbildlich pflegen und erhalten.


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